Wer kennt es nicht, das bis dahin größte Passagierschiff der Welt, das bei seiner Jungfernfahrt am 15. April 1912 auf den Grund des Ozeans sank? Die Rede ist natürlich von der 269 Meter langen, 28 Meter breiten und 53 Meter hohen „Titanic“, die bei ihrem Untergang 1.514 Menschen mit in den Tod riss.
Trotz ihrer kurzen Geschichte und – oder vielleicht auch wegen – ihrem dramatischen Ende ist die Faszination für die Titanic auch heute noch ungebrochen. Zahlreiche Filme und Bücher zeigen, wie das unsinkbare Schiff auch heute noch in seinen Bann zieht.
Nun können auch die Menschen in der Region Stuttgart die Geschichte des Passagierdampfers der Reederei „White Star Line“ hautnah erleben. „Wir haben über 200 Stücke, die von der Titanic kommen. Man kann die Geschichte so ganz anders erleben und tief in die damalige Zeit eintauchen“, erklärt Michaela Russ vom Veranstalter der Ausstellung, der SKS Michael Russ.
In der 1.600 Quadratmeter großen Halle in Ludwigsburg sind beispielsweise ein Diamant-ring, ein Pfeifenkopf aus Porzellan, ein Kugelschreiber, Toilettenartikel, Bürsten oder ein Reiselockenstab zu sehen. Der Besuch ist deshalb nicht nur eine Reise an Bord der Titanic, sondern auch in den Alltag und die Reisewelt von vor über 100 Jahren. Dass die gezeigten Artefakte aus einer Tiefe von 3.800 Metern vom Meeresgrund geborgen wurden, macht sie umso spannender.
Neben den Exponaten, warten aber noch weitre Highlights auf die BesucherInnen: Teil der Ausstellung sind originalgetreue Nachbauten der Titanic. So etwa die große Freitreppe aus der ersten Klasse oder ein Flur, durch den die BesucherInnen schlendern können.
Wer hier einst wirklich wandelte, zeigen die Geschichten der Passagiere. So schlüpfen die BesucherInnen gleich zu Beginn in die Rolle eines Passagiers und bekommen eine Bordkarte mit dem Namen einer Person, die wirklich auf der Titanic war. „Das ist lebendige Wissensvermittlung. Man erlebt die Geschichte und ist Teil davon. Das bleibt im Kopf“, fasst Michaela Russ das Erlebnis zusammen, das für Menschen jeder Altersgruppe gedacht ist.
Dennoch ist die Ausstellung natürlich nicht nur bloßes Entertainment. Sie beschäftigt sich mit einem dramatischen Unglück, das vielen Menschen das Leben kostete. Darauf verweist auch der riesige Eisberg am Ende des Rundgangs, der die Dimensionen der Katastrophe verständlich machen soll. Außerdem gibt es umfangreiche Informationen, Videos und mehr, die zeigen, wie sich das Unglück abgespielt hat und wie der Untergang und die Rettung abliefen. Eine Tafel gedenkt der Verstorbenen. Hier können dann auch alle sehen, ob der Name auf der eigenen Bordkarte unter der Liste mit den Verstorbenen oder den Überlebenden zu finden ist.
Titanic – Die Ausstellung [27.7.–31.12., Urbanharbor MM Studios, Grönerstr. 31, Ludwigsburg, Di-Do+So 10-19, Fr+Sa 10-20 Uhr, www.titanic-ausstellung.com]
