Justitia ist blind. Und das ist gut so. Zumindest, wenn das bedeutet, dass sie unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Glaube oder Hautfarbe urteilt. Doch ab und an schadet ein kleiner Lupfer der Augenbinde vielleicht nicht. Vor allem, wenn es darum geht, die gängige Form des Strafvollzugs in Deutschland zu hinterfragen.
Fakt ist: Aktuell befinden sich über 85 Prozent der Strafgefangenen im geschlossenen Strafvollzug, also sitzen eine klassische Gefängnisstrafe hinter Gittern ab. Doch das könnte sich jetzt ändern. Vor Kurzem haben sich die JustizminsterInnen der 27 EU-Länder versammelt, um sich der Thematik anzunehmen – und haben sich einstimmig für den Wandel von Massen-JVAs zu mehr kleinen Hafthäusern ausgesprochen.